Der nachhaltige Umgang mit dem Planeten geht uns alle an. Müssen wir uns für den Klimaschutz vom Individualverkehr verabschieden?

Erderwärmung, Flutkatastrophen, heftige Stürme – die Anzeichen für den Klimawandel sind nicht zu übersehen. Der nachhaltige Umgang mit dem Planeten geht uns alle an. Auch die Teilnehmer der UN-Klimakonferenz 2018 im polnischen Kattowiz waren sich einig, dass die Erderwärmung gebremst werden muss.

 

Neben der Wirtschaft ist dabei auch der Einzelne gefragt, sein Verhalten zu überdenken. Das beginnt bei einem nachhaltigeren Konsumverhalten und reicht hin bis zum Transportwesen. Um den Klimawandel deutlich zu mildern, muss die Welt ihre Transportsysteme überdenken. Wir brauchen selbstfahrende Autos, elektrische Antriebssysteme, digital vernetzte Fahrzeuge und Carsharing. Allerdings sind Elektroautos auf den Straßen  immer noch die Ausnahme, selbstfahrende Fahrzeuge befinden sich noch im Teststadium, und die gemeinsame Nutzung von Autos ist noch kein Massenphänomen geworden. Die Folge davon sind weiter steigende CO2-Emissionen.

 

Um eine Kehrtwende einzuläuten, muss die Transformation des Verkehrs, ob auf unseren Straßen, Schienen, Wasserstraßen oder Flugrouten, beschleunigt werden, so der Tenor eines Beitrags, den Siemens zum Thema Mobilität der Zukunft veröffentlichte. Will die Weltgemeinschaft die Treibhausgasemissionen in diesem Jahrhundert deutlich reduzieren, muss gehandelt werden, denn der Verkehr ist weltweit der zweitgrößte Produzent von Treibhausgasen.

 

Wille zur Reform ist da

Der Wille zur Reform ist in zahlreichen Ländern durchaus vorhanden. Das belegt auch die Ratifizierung des internationalen Klimaschutz-Abkommens, das 2017 in Paris unterzeichnet wurde. Nach Einschätzung des Pariser Forums Process on Mobility and Climate wird es der Menschheit ermöglichen, die verkehrsbedingten CO2-Emissionen von heute sieben Milliarden Tonnen auf drei bis vier Milliarden Tonnen bis 2050 zu reduzieren. Darüber hinaus zielt die Vereinbarung darauf ab, die Weltwirtschaft bis 2100 vollständig zu dekarbonisieren.

 

Die schnelle Umsetzung des Abkommens wird allerdings durch verschiedene Faktoren ausgebremst. So kostet der emissionsarme Verkehr zunächst einmal viel Geld. Auch steuerliche Anreize für den Kauf von Elektroautos und Zulassungsverbote für Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bringen das Thema nicht schnell genug voran. Zudem macht ein Umstieg wenig Sinn, wenn die Elektromotoren oder wasserstoffbetriebenen Antriebssysteme der Fahrzeuge Strom verwenden, der nicht durch emissionsarme Systeme erzeugt wird. Dazu werden aber mittel- bis langfristig viele Länder nicht in der Lage sein.

 

Man kann es drehen und wenden, wie man möchte: eine zentrale Lösung für das weltweite Transportwesen ist in erster Linie die Reduzierung des Individualverkehrs. Hier sind nicht nur Politik und die Industrie gefragt, vielmehr muss jeder Einzelne umdenken und sich möglicherweise von liebgewonnenen Gewohnheiten verabschieden. Valentin Scinteie, Transportation Manager bei Kontron, hat sich in einem Blog bereits 2018 ausführlich mit der Problematik beschäftigt und zeigt hier auch verschiedene Lösungsmodelle auf. Hier zu finden.

 

Attraktiver Nahverkehr, neue Arbeitsmodelle und Fahrgemeinschaften

Ein Ansatz ist ein Nahverkehr, der nicht an den Stadtgrenzen Halt macht, sondern auch ländliche Gegenden attraktiv versorgt. Alternative Arbeitsmodelle wie HomeOffice-Angebote oder Co-Working in wohnungsnahen Gebieten sind weitere Maßnahmen. Die Bildung von festen Fahrgemeinschaften oder Ridesharing-Modelle können ebenfalls einen Beitrag zur umweltschonenden Mobilität der Zukunft leisten.

 

Ridesharing ist eine vergleichsweise neue Alternative, die sich wachsender Beliebtheit erfreut. Per App wird das Fahrtziel angegeben, das Ridesharing-Fahrzeug nimmt dann auf dem Weg dorthin weitere Fahrgäste mit derselben oder einer ähnlichen Fahrtrichtung mit. Laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ist jeder zweite Befragte (46 Prozent) an Ridesharing-Angeboten interessiert. Dank digitaler Technologien können Anbieter optimale Routen erstellen und dadurch attraktive Services anbieten. Ridesharing könnte beispielsweise den klassischen ÖPNV mit Bus und Bahn ergänzen. Das ist kostengünstig und umweltschonend. Hilfreich wäre Ridesharing auch in ländlichen Regionen, in denen die Versorgung durch den öffentlichen Nahverkehr häufig nicht ausreicht.

 

Zukunftsorientierte Mobilitäts-Konzepte sind auch für die Industrie ein Thema. So zeigte beispielsweise Bosch auf der diesjährigen Technologieshow CES in Las Vegas ein autonomes E-Shuttle, das in Ridesharing-Systeme eingebunden werden kann. Auch andere deutsche Unternehmen sind mit modernen Verkehrsprojekten auf der US-Show präsent. Schaeffler beispielsweise zeigte das Bio-Hybrid-Konzept, ein elektrisch unterstütztes, vierrädriges Fahrzeug mit Pedalantrieb, das für Personen- oder Warentransport genutzt werden kann. Und HERE Technologies präsentierte eine Lösung, mit der autonome Fahrzeuge mit Hilfe hochpräziser Karten intelligente Fahrstrategien entwickeln können.

 

Kontron ermöglicht neue Verkehrs-Modelle

Moderne Verkehrs-Konzepte auf der Basis digitaler Technologien sind bei Kontron schon seit geraumer Zeit ein zentrales Thema. Valentin Scinteie hebt in seinem Blogbeitrag besonders die Bedeutung von Fog-, Edge- und  Cloud-Computing hervor, bei dem offene Standards zum Einsatz kommen. Damit haben Verkehrsunternehmen die Chance, zukunftsweisende Transportkonzepte zu entwickeln, die sich flexibel an Bedarfssituationen anpassen lassen.

 

Die Grundlage dafür könnten IoT-Gateways sein, die als Basiselement Fog-, Edge- und Cloud-Computing sowie BigData-Analysen ermöglichen. Auf Basis dieser Werte können in den Städten flexible und individuelle Infrastrukturen aufgebaut werden, die "Mobility as a Service" (MaaS) ermöglichen. Integrierte Softwareanwendungen werden es in Zukunft ermöglichen, autonome Fahrzeuge oder eBikes einzusetzen, um beispielsweise diversifizierte öffentliche Verkehrssysteme aufzubauen. Das schafft mehr Flexibilität und Skalierbarkeit, um Verkehrssysteme zu realisieren, die  individuellen Bedürfnissen entsprechen. Der Trend zu Mobility as a Service (MaaS) ist nicht mehr aufzuhalten, denn dadurch lassen sich integrierte, multimodale Transportwelten aufbauen,  die zukünftige Anforderungen erfüllen. Detaillierte Ausführungen zu modernen Verkehrskonzepten finden Sie auf den bereits erwähnten Kontron Blogbeiträgem unter diesem Link.

 

Die Verkehrsexperten von Kontron sind überzeugt, dass sich mit zukünftigen technologischen Entwicklungen die Verkehrsprobleme der Metropolregionen lösen, Städte rund um den Globus lebenswerter machen und ländliche Regionen mit attraktiven Verkehrskonzepte erschließen lassen.

 

Wie ist Ihre Einschätzung? Wie wird sich das Transportwesen in Zukunft entwickeln? Glauben Sie, dass wir Menschen mit einem nachhaltigeren Leben und alternativen Verkehrskonzepten den Klimawandel ausbremsen können?

 

 

Titelbild: iStock - gustavofrazao

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