Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen – sind die Hype-Themen in den Unternehmen bereits angekommen?

 

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) zählen weltweit zu den wichtigsten Trendthemen für Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr, versprechen die Lösungen doch Vorteile für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen. Dazu zählen beispielsweise die Analyse von Finanztransaktionen sowie des Warenabsatzes aber auch Sicherheitslösungen, die Cyber-Angriffen selbständig parieren. Wichtige Einsatzfelder für KI und ML finden sich aber auch im industriellen Umfeld, beispielsweise in der Robotik, bei der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance), den autonomen Maschinen oder selbstfahrenden Verkehrsmittel.

 

IDG Research: Fachbereiche erkennen das Potential stärker, als die Führungsebene

Fachbereiche haben das Potenzial längst erkannt, Geschäftsführer und CIOs dagegen reagieren aktuell noch eher verhalten. Das belegt eine aktuelle Studie von IDG Research Services. Demnach sehen bislang nur 20 Prozent der Führungskräfte den Nutzen von KI und ML. In den Fachbereichen dagegen erkennen bereits 36 Prozent der Mitarbeiter ein hohes Potenzial. Dies sei möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Fachbereiche ein tiefer greifendes Wissen über vernetzte Fertigungs- und Beschaffungsprozesse haben, heißt es in der Studie. Ein Grund dafür ist Industrie 4.0, in der viele Fachbereiche sich bereits gezielt bewegen. Es gehe aber auch um Konzepte wie die proaktive Wartung von Maschinen, die auf einer automatisierten Analyse und Bewertung von Maschinendaten basiert. Dafür sind Algorithmen notwendig, die die entsprechenden Informationen auswerten und Wartungsintervalle selbstständig anpassen. Die automatische Beschaffung benötigter Ersatzteile und Arbeitsmittel kann beispielsweise die Stillstandzeiten von Anlagen deutlich reduzieren.

 

Gartner Studie: Künstliche Intelligenz mit enormen Potential

Wie IDG-Research schätzen auch die Analysten der Gartner-Group das Potenzial von KI hoch ein. In einer aktuellen Gartner Prognose wird der globale Geschäftswert von Künstlicher Intelligenz (KI) für 2018 auf insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 70 Prozent. John-David Lovelock, Research Vice President bei Gartner kommentiert: „Aufgrund von Fortschritten bei der Rechenleistung, dem Volumen, der Geschwindigkeit und der Vielfalt der Daten sowie Fortschritten bei tiefen neuronalen Netzen (DNNs) verspricht KI die disruptivste aller Technologien der kommenden 10 Jahre zu werden. (Gartner Special Report "Deliver Artificial Intelligence Business Value)

 

KI ist relevant aber noch nicht flächendeckend installiert

KI ist nach jüngsten Erkenntnissen der IDC-Marktforscher für alle Branchen relevant, aber noch nicht überall installiert. Das junge Lösungs-Thema treffe allerdings auf eine hohe Nachfrage, denn bereits 69 Prozent der für eine aktuelle Studie befragten deutschen Unternehmen planen in den kommenden 12 Monaten eine neue KI-Initiative zu realisieren. „Wir sind davon überzeugt, dass künstliche Intelligenz in zwei Jahren in jedem Unternehmen präsent sein wird“, sagt Matthias Zacher, Manager Research und Consulting bei IDC und Projektleiter der Studie. „Neben den Projekten, die die Firmen gezielt anstoßen, komme KI über Apps, moderne Anwendungen und Cloud Services in Form von Updates und neuen Releases automatisch in die Fach- und IT-Abteilungen. Zacher rät Unternehmen, sich zeitnah und ganz gezielt mit KI zu beschäftigen, um schnellstmöglich Mehrwert aus den bereits am Markt verfügbaren Lösungen zu ziehen. Der Blick auf andere westeuropäische Länder zeige, dass der Anteil der Unternehmen, die dort KI bereits einsetzen oder pilotieren, in Großbritannien und in den skandinavischen Ländern höher ist, als in Deutschland. (www.idc.com/de/studie-ki18)

 

EU Kommission stellt Fördergelder bereit

Die EU hat das Potenzial von KI bereits erkannt und kündigt in ihrem »Plan für den Ausbau der künstlichen Intelligenz« weitreichende Investitionen an. Bis 2020 sollen für diesen Bereich Gelder in Höhe von rund 20 Milliarden Euro fließen, um die europäische Wirtschaft und Gesellschaft fit für die kommenden Entwicklungen zu machen, so Digitalkommissarin Mariya Gabriel. Neben höheren Investitionen in Forschung und Entwicklung plant die EU-Kommission zudem ein Netzwerk an „Digital Innovation Hubs“ mit KI-Spezialisierung. Im Zuge dessen soll auch eine sogenannte On-Demand-Plattform aufgebaut werden, die vor allem kleineren und mittleren Unternehmen den Zugang zu neuesten KI-Technologien ermöglicht und sie ermutigt, diese zu testen und einzusetzen.

 

Aufbruch in das digitale Montage-Zeitalter mit Künstlicher Intelligenz

 

Industrie 4.0, die digitale Vernetzung und Künstliche Intelligenz werden auch die klassischen Montageprozesse verändern. Die vom 19. bis 22. Juni auf dem Gelände der Messe München stattfindende Automatica 2018 (www.automatica-munich.com) wird hierzu die aktuellen Entwicklungen zeigen. Cobots, digitale Assistenzsysteme, Edge-Computing und Transportdrohnen werden ebenso zu sehen sein, wie veränderte Prozesse im Bereich der Montage- und Handhabungstechnik. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielt bei vielen Lösungsszenarien vordergründig, aber auch im Hintergrund eine maßgebliche Rolle.

 

Der Mensch spielt weiter eine wesentliche Rolle

Eines ist schon im Vorfeld klar: Robotik und Automation werden den Menschen in der digitalen Fabrik nicht verdrängen, aber seine Aufgaben und seinen Arbeitsplatz verändern. Das wurde auch im Kontron-Blog vom 9. Mai kommuniziert. Neben der Künstlichen Intelligenz, bleibt die menschliche Intelligenz auch im Produktionsbetrieb der Zukunft ein wichtiger Faktor. Mensch und Maschine werden zukünftig noch intensiver interagieren, um eine ganz neue Leistungsstärke zu erreichen. Die menschliche Fingerfertigkeit in Kombination mit digitalen Assistenzsystemen beispielsweise, wird manuelle Montagevorgänge erstmals auf die geforderte Null-Fehler-Qualität bringen. In der digitalen Produktionsumgebung trägt der Mitarbeiter die Technologie auch körpernah, beispielsweise als kommunikatives Armband oder Augmented-Reality-Brille. Mensch und Maschine kommunizieren auf diese Weise intuitiv. Intelligente, vernetzte und feinfühlige Greifsysteme ermöglichen neue Produktionsszenarien für Industrie 4.0 sowie die Mensch-Roboter-Kollaboration. So entstehen neue Handhabungs- und Automationsszenarien.

 

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Künstliche Intelligenz mittelfristig dazu beitragen wird, die Arbeitsplätze in der „Smart Factory“ ergonomischer und interessanter zu machen. Davon profitierten sowohl die Unternehmen, als auch deren Mitarbeiter.

 

Haben Sie in Ihrem Betrieb schon Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz und Machine Learning?

 

 

Titelbild: Fotolia - © kinwun

Beitragsbild: Fotolia - © vectorfusionart

 

 

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