Kontron Tech Talk: Quo vadis ECT – Embedded-Trends 2017

Technologie-Trends wie das Internet der Dinge (IoT) haben heute eine enorme wirtschaftliche Bedeutung und verändern ganze Branchen und Wirtschaftszweige. Die Speerspitze dieser Entwicklung bildet natürlich die IT-Industrie, also Anbieter von Hard- und Software, die die datengetriebene Zukunft von morgen überhaupt erst möglich machen. Als einer der Marktführer im Embedded Computing Sektor gestaltet Kontron die Digitalisierung aktiv mit und spielt dabei eine gewichtige Rolle als Wegbereiter für bedeutende Zukunftstechnologien. Grund genug, uns für den ersten Teil unserer neuen Blogserie “Kontron Tech Talk” mit Norbert Hauser, seines Zeichens Industrieveteran mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Embedded-Computing-Bereich und Vice President Marketing bei Kontron, zusammenzusetzen, um mit ihm über die Embedded-Trends 2017 zu sprechen.

Kontron Redaktion (KR): “Herr Hauser, seit mehr als 30 Jahren sind Sie aktiv involviert im Bereich Embedded Computing Technologie (ECT). Welche Trends erwarten uns in 2017?”

 

Norbert Hauser, Vice President Marketing bei KontronNorbert Hauser (NH): “Etablierte Themen wie Cloud Computing und IoT werden auch in diesem Jahr, insbesondere in der industriellen Fertigung – Stichwort Industrie 4.0 – als Embedded-Trends eine gewichtige Rolle spielen. Die Archivierung und Auswertung der in IoT-Szenarien entstehenden Datenmengen wird zwangsläufig in der Cloud stattfinden müssen. Denn nur für wenige Firmen macht es wirklich Sinn, die dafür notwendigen Ressourcen dauerhaft vorzuhalten. Die Initial-Investitionen sind einfach zu hoch. Deshalb müssen wir Standards etablieren, damit der Austausch von Daten zwischen den einzelnen Plattformen in Zukunft problemlos möglich ist.

Gleichzeitig rückt natürlich das Thema Übertragungssicherheit mit der Verlagerung von Daten in die Cloud in den Fokus. Die Sicherheit firmeneigener Daten muss dabei grundsätzlich oberste Priorität genießen. Das gilt im Übrigen schon für den Schutz von Endgeräten in IoT- und Industrie-4.0-Szenarien. Denn die Sicherheit von Daten beruht auf der Sicherheit des schwächsten Glieds in einer sehr langen Kette unterschiedlicher Instanzen. Das Thema Sicherheit wird 2017 deshalb noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Wir sind in diesem Bereich schon sehr weit und haben mit unserer Kontron Security Solution „Approtect“ bereits im letzten Jahr eine richtungsweisende Lösung für eben diese Thematik präsentiert und standardmäßig in all unsere Computer-On-Module und Motherboards integriert.”

 

KR: “Welche Herausforderungen sehen Sie abseits von IoT und Cloud Computing?”

NH: “Ganz sicher wird die Digitalisierung dank der fortschreitenden Miniaturisierung und dem kontinuierlich sinkenden Energieverbrauch der Endgeräten ganz neue Bereiche erfassen. Smart Factories, Smart Cities und Aspekte, wie die intelligente Verkehrssteuerung, sind alles konkrete Anwendungsbeispiele, auch sicher Embedded-Trends, die davon profitieren werden. Endgeräte werden also immer kleiner, schneller und vor allem smarter. Eine besondere Herausforderung in diesem Zusammenhang ist auch die Integration bereits vorhandener Embedded-Systeme in ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept.

Kontron bietet schon heute innovative Lösungen im Bereich Human Machine Interfaces (HMI): im Bild der Kontron FusionClient

Kontron bietet schon heute innovative Lösungen im Bereich Human Machine Interfaces (HMI) wie den Kontron FusionClient

 

Neben den bereits erwähnten Themen wie IoT, Cloud und Miniaturisierung wird uns 2017 im industriellen Umfeld die sogenannte Consumerization beschäftigen. Dieser Begriff bezeichnet den Anspruch, die Bedienung von Maschinen und anderen technischen Geräten im produktiven Einsatz so intuitiv zu gestalten, wie Sie es vom Smartphone oder Tablet gewohnt sind. Auch hierfür, im Fachjargon als Human Machine Interface (HMI) bezeichnet, bieten wir schon heute innovative Lösungen: den Kontron FusionClient zum Beispiel. Das ist ein vollwertiger Industrie-PC mit einem integrierten, extrem robusten, rahmenlosen Touch-Display auf PCAP-Basis. Das Gerät sieht auf den ersten Blick nicht nur aus wie ein überdimensioniertes Smartphone, es funktioniert auch so. Nur das es eben in Industriebetrieben zur Steuerung von Maschinen eingesetzt wird. 


Solche modernen HMIs helfen nicht nur die Motivation von Mitarbeitern hoch zu halten, sie reduzieren darüber hinaus das Fehlerpotential deutlich. Das spart Zeit und führt zu merklichen Produktivitätssteigerungen. Natürlich müssen sich anhand dieser Geräte Maschinen und Co. aber weiterhin sicher und korrekt bedienen lassen. Consumerization ist also ein extrem spannendes und vielversprechendes Thema, aber auch eine große Herausforderung.”

 

KR: “Im vergangenen Jahr war im Embedded-Markt eine zunehmende Verlagerung von Hardware zu Software spürbar, wie positioniert sich Kontron in diesem Bereich?”

NH: “Wir sind überzeugt davon, dass „mehr Software in Hardware“ einen enormen Nutzen und große Chancen für unsere Kunden bedeutet. Bei Kontron reichern wir deshalb ganz bewusst unsere Hardware mit Software an. So können wir zum Beispiel individuelle, lösungsspezifische Funktionen integrieren oder bei Bedarf freischalten. Das eröffnet uns und unseren Kunden ganz neue Geschäftsmodelle. Abo- oder lizenzabhängige „Pay-per-use“-Modelle etwa, über die man bestimmte, umfassendere Gerätefunktionen je nach Geschäfts-Modell zeitweise oder stückzahlabhängig aktivieren und deaktivieren kann. 

 

Als weltweit erster Embedded-Computing-Hersteller bietet Kontron voll integrierte Schutzmechanismen in seinen Computer-on-Modulen (COM) und Motherboards an: die Kontron Security Solution

Die Kontron Security Solution – Approtect: Sicherheit serienmäßig

 

Aber auch unsere bereits erwähnte Kontron Security Solution ist ein Beispiel für eine solche Software-Integration. Mit ihr können wir unseren Kunden, je nach individuellen Bedürfnissen, eine Vielzahl an Schutzmechanismen zur Verfügung stellen. Nehmen wir Approtect, eine Lösung aus der Kontron Security Solution Produktlinie, als Beispiel. Das ist eine kombinierte Hardware- und Software-Lösung, die ein Hardware-Security-Modul mit einem Software Framework, das umfassende Sicherheits-Funktionalitäten, ganz konkret IP-Protection und Schutzmaßnahmen gegen Kopieren oder Reverse-Engineering, in sich vereint. In diesem wichtigen Wachstumsfeld werden wir uns auch in Zukunft intensiv einbringen.

Denkbar ist natürlich auch, dass unsere Kunden selbst mehr Software auf unsere Geräte bringen, um ihren Endkunden flexiblere Angebote zu machen. Da sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, 2017 wird in jedem Fall ein sehr spannendes Jahr im Embedded-Sektor.”

 

KR: “Herr Hauser, vielen Dank für das Gespräch.”

Herzlichen Dank!

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