Hängt Amerika Europa im Bereich IoT ab?

Das Internet der Dinge – kurz IoT – gilt als der zentrale Innovationstreiber der nächsten Jahre, seine zukünftige wirtschaftliche Bedeutung ist enorm. Diese Einschätzung teilt auch das amerikanische Marktforschungs-Unternehmen Gartner. Jedes Jahr geben die Experten dort in ihrem „Hype Cycle for Emerging Technologies” eine Einschätzung über den Reifegrad technologischer Trendthemen. Im  aktuellen Bericht klassifizieren sie die „Digital Business Technologies“ inklusive IoT ebenso wie „Artificial Intelligence Technologies“ als „Innovation Trigger“. Das IoT und die mit ihm verwandte Technologien, so folgern die Experten, haben noch längst nicht ihren Zenit erreicht und werden unsere Leben – und unsere Arbeitswelt – nachhaltig verändern.

 

Die Mega-Trends des Gartner Hype Cycles 2016. Quelle: Gartner (July 2016)

 

Theorie und Praxis

So viel zur Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Die Analysten der Online-Plattform „IoT-Analytics.com“, einem der führenden Anbieter von Marktanalysen zum Thema IoT, haben sich dazu weltweit 640 aktuelle IoT-Projekte von Unternehmen angesehen. Das Ergebnis: Die meisten IoT-Projekte sind heute entweder im industriellen Umfeld (22 Prozent) oder im Bereich Smart City (20 Prozent) angesiedelt. Das verwundert zunächst nicht, schließlich galten beide Bereiche von Anfang an als attraktive IoT-Einsatzfelder. Auch der Fakt, dass ein Großteil aller IoT-Projekte entweder in Amerika oder Europa realisiert wird überrascht nicht. Bemerkenswert sind aber die deutlichen Unterschiede bei der Schwerpunktsetzung in den einzelnen untersuchten Regionen. 

 

Ranking der IoT-Anwenderprojekte, Quelle: www.IoT-Analytics.com

 

43 Prozent der untersuchten Connected-Industry-Projekte werden demnach auf dem amerikanischen Kontinent realisiert, nur 30 Prozent in Europa. Droht Europa im wichtigen IoT-Wachstumsbereich Industrie 4.0 ins Hintertreffen zu geraten?

 

Smart City – Europa an der Spitze

Scheinbar nicht, denn schon im Bereich Smart City dreht sich das Bild wieder. Europa rangiert hier mit knapp der Hälfte der IoT-Anwendungen an der Spitze, während sich die USA (und Südamerika) weit abgeschlagen mit nur 31 Prozent mit Platz zwei begnügen müssen.  Wie kann das sein?
Das Thema Smart City ist bereits seit vielen Jahren ganz oben auf der Agenda der Politik und Unternehmen in der EU. Bereits im Jahr 2011 kündigte Günther Oettinger, heute EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, zu diesem Zeitpunkt noch Kommissar für Energie, den Start der europäischen „Smart Cities”-Initiative an. Dieses ehrgeizige Projekt hatte die konsequente Förderung von Smart-City-Projekten in Europa zum Ziel. Besonderes Augenmerk lag dabei darauf, den  Energieverbrauch in Städten zu reduzieren. Die Führung im IoT-Segment Smart Cities, so scheint es, beruht also eher auf der staatlichen Förderung eines traditionell europäisches Themas – Umweltschutz – statt technologischer Weitsicht. Kaum Grund für Entwarnung also.

 

Amerika in allen anderen IoT-Bereichen führend

Denn auch der europäische Vorsprung im Bereich Smart Cities kann nicht über eine wichtige Erkenntnis der Aufstellung hinwegtäuschen: die USA und ihre südlichen Nachbarn führen das Feld in jeder anderen Kategorie an! 
In Punkto Smart Energy müssen sich die Europäer sogar den sonst insgesamt überraschend schwachen Asiaten geschlagen geben und auch im projektmäßig gleich starken Feld Connected Car haben die Europäer das Nachsehen. Das verwundert insbesondere deshalb, weil die Automobil-Industrie gerade in Europa traditionell besonders große wirtschaftliche Bedeutung hat. Europa, so scheint es, erfasst ohne staatlichen Wink mit dem Zaunpfahl nicht einmal den Stellenwert von IoT für eine seiner Vorzeigeindustrien. Umso wichtig sind die Initiativen europäischer Autohersteller, die sich dieser Thematik annehmen. Auch Kontron unterstützt das Wachstumsfeld „Connectivity“ aktiv, trotzdem muss hier im europäischen Kontext viel mehr passieren.

 

Europa droht ins Hintertreffen zu geraten

Eine ähnlich geartete Analyse lässt sich für fast jedes der analysierten IoT-Anwendungsgebiete aufstellen. Im Bereich „Connected Health“ etwa. Europa stellt dort lediglich 30 Prozent der weltweit realisierten Projekte. Zum Vergleich: 61 Prozent aller IoT-Projekte in diesem Bereich werden auf den amerikanischen Kontinenten realisiert. Auch wenn sich Teile dieser Diskrepanz durch in Europa traditionell starke datenschutzrechtliche Bedenken erklären lassen, drängt sich trotzdem der Schluss auf, dass europäische Unternehmen in vielen Bereichen die Chancen des IoT noch nicht komplett erkannt haben. 
Natürlich ist gesunde Skepsis gegenüber neuen Technologien angebracht. Die Sensibilität von „Connected Systems“ gegenüber Cyberattacks kann gar nicht genug betont werden und  die Sicherheit von IoT-Applikationen ist hiermit von zentraler Bedeutung. Aber: Schon heute existieren “Security“ Lösungen, die unberechtigten Zugriff auf Anwendungsdaten den Zugriff auf das das Endsystem praktisch ausschließen. Unsere Kontron Security Solution Line ist ein Beispiel für eine Lösung die sich mühelos in jedes Anwendungsszenario integrieren lässt.  

 

Fazit

Das IoT ist ein wegweisender Trend, seine positiven technologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind nicht von der Hand zu weisen. Bei aller theoretischen Begeisterung für das Thema müssen europäische Unternehmen die Chancen des IoT nun auch endlich auf breiter Front praktisch angehen, um im globalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Wir helfen Ihnen gerne bei der Umsetzung.

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