Vorteile des Raspberry Pi und das neue Produkt Pi-Tron CM4

Auf Basis eines Artikels von Tobias Schlichtmeier, Weka Fachmedien. Herr Wußmann, Geschäftsführer bei Kontron Electronics, über die Vorteile des Raspberry Pi und über das neue Produkt Pi-Tron CM4, das auf der Embedded World präsentiert wird.

 

WIE HAT DER RASPBERRY PI DEN SPRUNG IN DIE INDUSTRIE GESCHAFFT?

Holger Wußmann: Die Nachfrage nach Raspberry Pi ging in erster Linie von den Kunden aus, vor allem die Entwickler selbst hatten ein starkes Interesse an diesen Produkten. Insbesondere junge Entwickler wollten ihre Produktidee mit dem Raspberry Pi, den Sie bereits aus dem Studium kennen, umsetzen. Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten für eine schnelle Umsetzung. Sie können den Code herunterladen, experimentieren und ihn in ihr Projekt übernehmen.  Der Raspberry Pi steht für niedrige Einstiegshürden und garantiert schnelle Erfolge für die Entwickler. Das war auch unsere ursprüngliche Motivation, uns damit zu beschäftigen.

 

WAS SPRICHT EINDEUTIG FÜR DEN EINSATZ VON RASPBERRY PI PRODUKTEN

Holger Wußmann: Die große und starke Entwickler-Community des Raspberry Pi spricht für sich. Die gesamte Software der Raspberry Pi Community lässt sich auf unseren Pi-Tron Geräten und damit auf industrieller Hardware verwenden. Es steht ein großer Pool an fertig übersetzten Programmpaketen zur Verfügung, Entwicklungen müssen nicht mehr von Null aufgesetzt werden, das ist eine enorme Zeitersparnis. Auch beim neuen Pi-Tron CM4 werden nur Bauteile verwendet, die von der Community Software unterstützt werden. Der Pi-Tron CM3+ und der Pi-Tron CM4 können optional mit der SoftSPS CODESYS® ausgerüstet werden. Somit lassen sich alle Anwendungen erschließen, die eine speicherprogrammierbare Steuerung erfordern. 

 

WIE KAM ES ZUR ENTWICKLUNG DER PRODUKTREIHEN PI-TRON CM3+ UND PI-TRON CM4?

Holger Wußmann: Auf Grund der großen Nachfrage haben wir zunächst den Pi-Tron CM3+ auf Basis des Compute Modules 3+ (CM3+) der Raspberry Pi Foundation entwickelt. Wir fertigen ca. 10.000 Stck. pro Jahr und konnten viele Neukunden gewinnen. Mit dem Erscheinen des Compute Module 4 (CM4) stand für uns fest, dass wir Pi-Tron CM4 als neues Produkt auf den Markt bringen werden. Neu ist das aufsteckbare Module mit proprietärem Formfaktor und ebensolcher Steckerbelegung, hier geht die Foundation weg von SO-DIMM. 

 

WAS IST NEU AM PI-TRON CM4?

Holger Wußmann: Der neue Pi-Tron CM4 basiert auf dem Compute Modul der vierten Generation und bietet mit dem Broadcom BCM2711, 4x Arm® Cortex®- A72, 64-bit SoC @1,5 GHz einen deutlich schnelleren Prozessor als die vorherige Generation. Das Board verfügt, je nach Variante, über deutlich mehr Arbeitsspeicher und bietet zusätzlich die Option auf eine vorzertifizierte WLAN/Bluetooth-Verbindung. Zur Einbindung des Pi-Tron CM4 in IoT-Anwendungen ist der Einsatz von LTE-Modulen inklusive SIM-Karten und externer Antennenanbindung vorbereitet. Der   Pi-Tron kann im Gehäuse im Schaltschrank verbaut oder in eine Komplettanwendung integriert werden, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

 

 

WO WERDEN PI-TRON PRODUKTE EINGESETZT?

Holger Wußmann: Der Pi-Tron hält seinen Einzug in die Automation und ist mit CODESYS als Software eine echte SPS-Alternative. Er ersetzt proprietäre Steuerungen oder Datenlogger und findet sich in Edge-Gateways oder Gebäudesteuerungen wieder. Mit der neu eingeführten HDMI-Schnittstelle des CM4 können Human Machine Interfaces (HMIs) angesteuert werden. Der Pi-Tron CM4 stellt auch LVDS zur Verfügung und kann an eine Vielzahl gängiger LVDS-Displays angeklemmt werden. Pi-Tron wird als schlüsselfertiges Standardgerät verkauft und ab einer Losgröße von 500 Stck. entwickeln wir auf Anfrage kundenspezifisch mit eigener Basisplatine.

 

WANN WIRD DAS NEUE PRODUKT DER ÖFFENTLICHKEIT VORGESTELLT?

Holger Wußmann: Erste Prototypen werden bereits gefertigt und befinden sich zur Freigabe im EMV-Labor. Der Pi-Tron CM4 wird auf der Embedded World der Öffentlichkeit präsentiert. Als Starttermin für die Serienfertigung ist das dritte Quartal geplant, Voraussetzung hierfür ist die termingerechte Anlieferung der benötigten Bauteile.

 

WIE MEISTERN SIE DIE AKTUELLE BAUTEIL-KRISE?

Holger Wußmann:  Wir sind mit unseren Kunden ständig im Gespräch und stimmen uns sehr eng ab. Unsere Teams stehen derzeit vor großen Herausforderungen, insbesondere die neuen Informationen müssen laufend verarbeitet werden. Wir alle tun unser Bestes, um den Wünschen und Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden. Im Moment ist das keine leichte Aufgabe, die Lieferengpässe stellen uns vor große Probleme. Es hilft nur, wenn die Kunden frühzeitig bestellen, mit Vorlaufzeiten von einem Jahr und mehr.

 

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IST AUF DEM VORMARSCH BIETET PI-TRON CM4 HIERFÜR OPTIONEN

Holger Wußmann: Ursprünglich ist der Rechner nicht für den Einsatz bei KI-Projekten vorgesehen dennoch kann er eine gute Ausgangsbasis bilden. Mit dem M.2-Interface ist der Pi-Tron CM4 beliebig erweiterungsfähig, beispielsweise mit KI-Modulen. Kontron bietet hierfür den Google-Coral-Chip an und arbeitet mit dem israelischen KI-Spezialisten HAILO zusammen. Somit können wir lauffähige KI-Applikationen aufbauen und bieten auf Anfrage kundenspezifische Entwicklungen an.

 

 

Link zu Kontron Electronics GmbH: www.kontron-electronics.de

 

Den vollständigen Originaltext der Interviews können Sie lesen unter: Link zum Beitrag

https://www.elektroniknet.de/embedded/hardware/die-adaption-geht-munter-weiter.194757.html?utm_source=liana&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter

 

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